Trike Globetrotter

WIR SIND AUF DEM WEG …

Nach sechswöchiger intensiver Vorbereitung in Zephyrhills / Florida/USA sind wir um 17:12 Uhr am 21. Juli 2012 an Bord gegangen und – waren in diesem Augenblick die glücklichsten Leute auf diesem Planeten!

Am ersten Tag flogen wir unter einigermaßen holprigen Bedingungen bis nach Suwannee. Uns stand nur der Sinn nach einem günstigen Hotel, einem kleinen Essen und danach früh ins Bett, denn die letzten Tage vor unserem Aufbruch waren doch extrem stressig. Doch dieser Flughafen schien fernab jeder Zivilisation, keine Seele geschweige denn ein Transportmittel in Sicht! Plötzlich näherte sich ein schwarzer Lastwagen und Richard, ein erfahrener Pilot und Mechaniker, bat uns, mit ihm zu Abend zu essen. So genossen wir nicht nur ein unerwartetes Essen, sondern auch Richards Gastfreundschaft und seine Geschichten. Schließlich gestattet er uns sogar, auf Matratzen auf dem Fußboden seines Flughafenbüros zu schlafen.

Nach nur vier Stunden Schlaf starteten wir in Richtung Cordele, um aufzutanken und zu frühstücken. Mann, war ich hungrig! Aber Sonntage auf kleinen Flughäfen? Dank einiger anwesender Hubschrauber-Piloten bestand unser Frühstück dann wenigstens aus Wasser und etwas Schokolade.

Der folgende Flug nach Paulding wurde ungemütlich. Die thermischen Seitenstöße auf unser Trike ließen uns auch deshalb besonders mulmig fühlen, weil wir wussten, dass nur Tage zuvor ein Tornado die Hanger und beinahe alle Flugzeuge des kleinen Flugplatzes zerstört hatte. Wenigstens aber war das Hauptgebäude verschont geblieben. Wir nutzen den Aufenthalt für eine gute Pizza und einen Mittagsschlaf. Um 16 Uhr weckte uns der Betriebsleiter und schon um 18 Uhr starteten wir erneut zu unserem letzten Ziel des Tages: Murfreesboro in der Nähe von Nashville/Tennessee.

Vielen vielen Dank Dave!!!

Als wir uns auf dem ebenfalls seelenlos wirkenden Flughafen umschauten, hörten wir Motorengeräusche in der Luft: Ein Trike. Nach der Landung sprang dessen Pilot heraus, kam zu uns und umarmte uns, als seien wir seine vor 40 Jahren verloren gegangene Verwandtschaft. Er hatte durch Aushänge anderer Piloten an verschiedensten Flughäfen von unserem Flug erfahren und bot uns Transport und Unterkunft in seinem Haus an. Nicht irgendein Trike-Pilot stand da vor uns, sondern David „Dave“ Schultz, ein sehr bekannter Pilot und für uns in diesem Moment der freundlichste und sympathischste Mann auf diesem Planeten! Nach einigen Bieren haben wir tief und fest wie die Murmeltiere in seinem Haus geschlafen.

Heute Morgen – nach einem riesigen Frühstück – haben wir Gelegenheit, uns auf seiner Terrasse etwas auszuruhen, uns um Organisatorisches zu kümmern und diese Zeilen zu schreiben. Heute Abend werden wir uns bei Dave revanchieren und ihn nach Nashville auf ein (oder auch mehr) Bier einladen. Abends wird es BBQ mit einigen seiner Freunde geben. Und Morgen hoffen wir, bis in die Nähe Chicago zu kommen, oder die Stadt sogar schon hinter uns zu lassen.

Von Oshkosh, der weltgrößten Luftfahrtausstellung, der EAA Airventure, werden wir wieder berichten.

Bis dahin Euer Andreas

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