WEIHNACHTEN IN AREQUIPA UND NEUJAHR UNTERM STERNENZELT IN CHILE
Nachdem unser Gunther gut im Hangar auf der Militärbasis untergebracht war, eine bessere Bewachung gibt es wohl nirgends,machten wir uns auf die Stadt zu erkunden und vor allem auf die Suche, nach einem ordentlichen Weihnachtschmaus. Natürlich träumten wir von Entenbraten mit Klößen und Rotkohl.Was hier in Peru wohl das traditionelle Weihnachtsessen ist? Wir fragten den uns vom General zur Verfügung gestellten Fahrer und erfuhren folgendes:
Die Bescherung findet üblicherweise erst 24.00 Uhr statt, da wird man lange auf die Folter gespannt! Danach gibt es einen Gemüsesalat zum Essen, danach einen Fruchtsalat, danach…… . Wie Fruchsalat? Gemüsesalat? unser Traum von einem knusprigen Entenbraten zerplatzte schlagartig. Aber wir gaben nicht auf und fanden in der historischen Altstadt, ein kleines Familienrestaurant mit traditionell peruanischer Küche und……? ja, einem Weihnachtsmenü. Wir stießen mit zuuuckersüüüßem Sekt an, aber heute schmeckte uns dieser fantastisch. Dazu gab es, na? jawohl Entenbraten, drei dicke Scheiben lagen da auf meinem Teller! Klöße und Rotkohl zwar nicht, aber dafür deutschen Walldorfsalat (der ist hier in Peru sehr beliebt), Süßkartoffelpüree, Mangosalat, arabischen Reis mit Feigen und Hackfleisch mit Rosinen. Man das war lecker! Und zur besonderen Freude hat uns unser Freund Hardy auch noch einen Christstollen aus Deutschland mitgebracht. Was für ein Fest!
Es gibt übrigens unterschiedliche Geschichten warum Arequipa die „Weiße Stadt“ genannt wird und das historische Stadtzentrum zählt zum Unesco Weltkulturerbe. Die eine Version ist, dass sich dieser Beinamen auf das weiße Vulkangestein bezieht , mit dem viele der alten historischen Gebäude im Stadtzentrum erbaut wurden. Die andere Version ist, das sich dieser Name auf die hellere Hautfarbe der einstmals im Stadtzentrum lebenden spanischstämmigen Bewohner bezieht, die es den Einheimischen verboten in der Innenstadt zu leben oder diese zu betreten.
Arequipa hat viel zu bieten, neben der schönen Bergwelt mit den großen Vulkanen Misti, Chachani und Pichu Pichu (hier in den Bergen entspringt auch die Quelle des Amazonas), lädt der herrliche Plaza mit der Kathedrale zum verweilen ein und ein Klosterbesuch in Santa Catalina ist ein muss. Das Kloster Santa Catalina ist eine Stadt in der Stadt, 20426m² groß, und die Nonnen durften diese früher nie verlassen. Viele der reichen spanischen Familien gaben ihre zweite Tochter für „Gott und Himmelreich“ ins Kloster. Die Erste hatte zu heiraten, die Dritte musste zum Militaer und die Vierte kümmerte sich um die Eltern. Für die Aufnahme ins Kloster musste eine Mitgift von mindestens 1.000 Goldpesos gezahlt werden. Die Nonnen lebten dort in eigenen kleinen Häusern ausgestattet mit englischen Teppichen, spanischen Seidenvorhängen, flämischen Spitzentüchern, gepolsterten Stühlen, Damast, feinem Porzellan und Silber und ließen sich von Sklavinnen bedienen. Erst nach der Reform im Jahre 1871 wurden auch Novizinnen ohne Mitgift aufgenommen und man ging mehr zu einem Gemeinschaftsleben über.
Aber genug der Schwärmerei. Am 28.12.2013 haben wir dann Chile, das 12 Land auf unserer Route erreicht. Von Arica, Iquique ging es nach San Pedro de Sula in die Atacames Wüste. Hier haben wir Neujahr bei Mariano und Mati bei einem eher argentinischen Barbeque (Mariano stammt ursprünglich aus Argentinien) verbracht. Und das wird richtig zelebriert. Bei perfekter Glut wurde mit viel Ausdauer, 3,5 Stunden lang, eine halbes Rind gegrillt. Das Fleisch wird nur gesalzen und hat einen extrem guten, puren Geschmack. Happy New Year unterm dem geballten Sternenfeuerwerk mitten in der Atacames Wüste, einzigartig schön!
Ein glückliches neues Jahr 2014 euch allen!
Eure Trike Globetrotter
Andreas und Doreen