UNION ISLAND, TOBAGO CAYS UND DER „FLUCH DER KARIBIK“

Landeanflug auf Union Island. Blau, blau, blau….

„Ich mache den Flugplan bis St. Vincent“, erklärt mir Andreas. „Oh nein! Pferde ich hör euch trapsen“, denke ich. „Jetzt hat er mir drei Monate lang von den spektakulären Tobago Cays vorgeschwärmt und nun soll ich die vielleicht gar nicht sehen? Das darf nicht sein. Nicht dieses Mal.“ Wir sind schon an so manchen Highlights vorbeigeflogen, meistens hatte das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber dieses Mal spielt es mir zum Glück in die Karten. Zum einen sieht das Wetter nicht so beständig aus, so daß es sicherer ist kurze Hopser zu machen und zum anderen ist die Vorausschau so gut, daß wir gemäß Andreas nun jeden Tag fliegen können. Naja, wir werden sehen.

Segelboote in einer der Hafenbuchten Grenadas

4.30 Uhr guckt mich mein Kapitän mit grossen Kulleraugen an: „Der Wind ist genauso stark wie gestern.“ Noch völlig Schlaftrunken denke ich: „Oh nein, lass mich bitte nicht erst wieder Katzenwäsche machen, Fliegerklamotten anziehen, fertig packen, nur um mir dann zu sagen der Wind ist zu stark kannst dich wieder hinlegen.“ Ich schlinge mir ein Handtuch um den Bauch und tapse auf den Balkon: „Also die Äste des großen Baumes vor unserem Haus wackeln nicht annähernd so doll wie gestern.“ Ab geht es zum Flughafen,wo wir unseren Schrotti nun wieder gegen Gunther eintauschen. Dieses Mal klappt alles gut. Mit dem ersten Morgenrot heben wir ab. Kein mucken mehr am Start, kein stottern und auch die Batterie lädt wieder. Andreas ist im Funkkontakt mit dem Tower in Grenada: „N217TG ich möchte den Flugplan ändern. Mein Zielflughafen ist Union Island“. „Yippi“, ich freue mich wie ein Schneekönig, denn das bedeutet, daß ich die Tobago Cays nun ausgiebig von oben und von unten sehen werde. Der Tower antwortet: „Ok, kein Problem. Wann werdet Ihr dort landen? Ich sage dem Tower in Union Island bescheid.“ Und das hat er tatsächlich gemacht, den Kollegen in Union Island bescheid gesagt:“ Hi Stan, pass auf da kommt heute so ein Flugding angeflogen, da hängen zwei Leute unten dran! Das ist unglaublich mach mal deine Fotokamera fertig. Aber kannst Dir Zeit lassen, die sind nicht so schnell.“

„Blue Hole“

Wir fliegen die Ostküste entlang. Hier gibt es keine Verwirbelungen von den Bergen her. Der Flug selbst ist ruhiger als erwartet. Leider ist die Sicht über Grenada noch sehr diesig. Trotzdem geniesse ich den Ausblick auf die vielen Marinas mit ihren eleganten Segelbooten und Katamaranen. Die kleinen bunten Dächer der Häuser in den tiefgrünen Bergen. „Davorne da ist die Big Sky Lodge“, ruft Andreas. Ingrid, Thomas, Schwiegermama, Sofia und Chris stehen in dem bunten Garten und winken uns zu. Dann, in einiger Entfernung vor uns, erhebt sich der Zuckerhut aus dem Meer. Kurze Zeit später ist nur noch Wasser unter uns. Wir fliegen vorbei an Cariacou. Sehen die Tyrell Bay mit den vielen Katamaranen und Segelschiffen. Der Tower warnt uns: „Das ist noch nicht Union Island, zuerst kommt Carriacou.“  Mensch, wir kennen uns doch aus. Andreas hat seit Tagen die Bilder und Beschreibungen vom Zielflughafen in Union Island genauestens studiert, denn der Landeanflug ist sehr schwierig. Man muß über die Hügel in Richtung Wasser landen. Die großen Flieger müssen nach dem letzten Berg supersteil nach unten gehen, damit die Länge der Landebahn ausreicht und Sie nicht im Wasser landen. Das ist nicht unser Problem, für uns ist die Piste dicke lang genug, aber die Verwirbelungen die über die Berge kommen, bereiten Andreas Kopfschmerzen.

Landeanflug Cliffton – Union Island

„Wow“, rufe ich begeistert. Das Wasser ist blau, nein blauer als blau und so glasklar, daß ich selbst von hier oben die bunten Fische im Wasser sehen kann. Palmen säumen das Ufer und ich sehe kleine bunte Häuser und Fischerboote neben eleganten Katamaranen und Segelschiffen. Karibik wie aus dem Bilderbuch. Während ich vor Begeisterung nicht weiß wo ich zuerst hingucken soll, konzentriert sich Andreas auf den Landeanflug. Er nimmt die Abkürzung, fliegt vor dem Hügel, kurz über Cliffton und dann ist schon die Piste unter uns. Wir machen einen kleinen Linksschlenker, korriegieren, Yippi wir sind in Union Island. Union Island ist das 23 Land auf unserer Tour und gehört zu St. Vincent and the Grenadines. 3000 Einwohner leben hier.

Das berühmte Segelschiff aus dem Kinofilm „Der Fluch der Karibik“, die Scaramouche

Gerade gelandet treffen wir den Eigentümer der Scaramouche. Hier in Union Island wurde einige Teile vom Kinofilm „Fluch der Karibik“ gedreht und der Segelschooner war einer der Hauptakteure darin. Wir schnappen schnell die Badehosen und die Schnorchelausrüstung und segeln an Bord der Scaramouche zu den Tobago Cays, wo ich mit den Schildkröten um die Wette schwimmen werde.

Kitesurfer vor Cliffton. Die lieben den Wind -Wir nicht!

Was für ein Tag. Ein Tag so wunderschön wie heute der dürfte nie vergehen…..

Eure Trike Globetrotter

Doreen