Süditalien – am Sporn des Stiefels
Fast hätte ich vergessen unseren Jahresflugtag zu erwähnen. 6 Jahre sind wir nun unterwegs. Genau zu Andreas seinem 50.Geburtstag am 21.07.2012 sind wir in Florida, Zephyrhills, gestartet. Ob wir nicht müde sind wollt Ihr wissen? Nein, unser Weltflugabenteuer ist unser Leben und Australien wollen wir erreichen. Aber nach Europa folgt erst einmal Afrika.
Die Landschaft in Süditalien wird trockener, die Graspiste konnte ich inmitten der Feldlandschaften kaum ausmachen. Überall beherrschen Olivenhaine das Bild. Als wir in Tedesko beim Flugclub Volo Garganao landen, platzen wir fast in die Dreharbeiten zu einem Kinofilm, über den berühmten italienischen Rennfahrer Rudolf Caracciola hinein. Ein Oldtimer aus der Vorkriegszeit tuckert die Landepiste auf und ab, weil der Hauptdarsteller gerade Fahrübungen macht.
Wir entfliehen dem ganzen Trubel, besteigen keinen wertvollen Olddtimer sondern eine typisch italienische Vespa, minimieren unser Gepäck noch mehr und erkunden die grandiose Küstenstraße zwischen Manfredonia bis nach Vieste. Die Küstenstraße schlängelt sich in steilen Serpentinen dahin und ist gesäumt von traumhaften Meeresbuchten, mit pitttoresken Steinformationen und türkisblauem Wasser sowie duftenden Pinienalleen und Olivenhainen.
Wir passieren den wunderschönen Ort Vieste, den Nationalpark mit dem Naturschutzgebiet Foresta Umbra, einem schattigen kühlen Mischwaldgebiet, und die Pilgerstätte Monte St. Angelo oben auf den Bergen gelegen. Monte St. Angelo ist eine Grottenkirche, tief in den Felsen gebaut, wo den Hirten einst der Erzengel Michael erschienen ist. Die Inschrift besagt, das demjenigen der die Grotte betritt sämtliche Sünden vergeben werden. Also wir waren beide drin!
Verlieben tun wir beide uns aber in den kleinen eher unbekannten Ort Mattinata. Hier findet gerade das Festival der Farben statt und der ganze Ort ist in allen Regenbogenfarben bunt geschmückt. Rosa farbende Quallen mit großen, lustigen Kulleraugen, Riesenlutscher, Blumen und bunte Regenschirme wehen über den kleinen Gäschen der Stadt. Hunderte von Kindern sausen durch die Gassen und beschmeißen sich mit Farben. Und am Abend füllt sich der Ort, denn niemand will das Feuerwerk zu den klängen von ACDC auf klassisch verpassen.
Beim nächsten Flug nähern wir uns dann der Stiefelspitze.
Eure Trike Globetrotter
Doreen