PERU, NAZCA – DIE LANDEBAHNEN DER AUSSERIRDISCHEN UND DER FRIEDHOF CHAUCHILL
Ja, wir haben die auch als“ Landebahnen der Außerirdischen“ bezeichneten Nazca Lines überflogen. Auch aus 4500 Fuss Höhe, die uns leider vorgegeben wurde, sind die unzähligen Linien, Trapeze und Triangeln sehr gut zu erkennen. Bei den einzelnen Figuren muß man sich schon etwas mehr anstrengen. Die Linien verlaufen bis zu 12 Kilometern kerzengerade, wie hat man das nur hinbekommen? Und wir fragten uns natürlich auch wann und wie die Linien entdeckt wurden, die übrigens zum Unesco Weltkulturerbe gehören. Die Panamericana z.B. verläuft mitten hindurch durch diese mysteriösen Scharrbilder.
Entdeckt wurden die Nazca-Linien erst 1924, als die ersten kommerziellen Fluglinien über die Nazca-Wüste flogen und Passagiere die Linien ausmachten. Entstanden sind die Bilder durch Entfernung der oberen Gesteinsschicht, die von Wüstenlack überzogen ist. Dieser Wüstenlack besteht aus einem rostroten Gemisch aus Eisen- und Manganoxiden. Dadurch kommt das hellere Sedimentgemisch zum Vorschein und bildet deutlich sichtbare, beigegelbe Linien. Die mysteriösen Zeichner lebten in den Tälern des Río Názca, Río Pálpa und Río Ingénio. Die Pyramidenstadt Cahuáchi soll geistig-religiöses Zentrum gewesen.
Die Deutsche, Maria Reiche, studierte und erforschte die Linien und setzte sich ihr ganzes Leben lang unermüdlich für den Schutz und Erhalt dieser ein. Sie lebte direkt in der Pampa, in einer kleinen Hütte ohne Strom und ohne Wasser. Reiches ursprünglicher Ansatz, einen riesigen aufgezeichneten Kalender in den Figuren zu sehen, wird heute nur noch bedingt geteilt. Immer noch ist vieles ungeklärt, jedoch wird eine Mischung aus agrikultureller, astronomischer und religiöser Bedeutung der Linien angenommen.
Die von Erich von Däniken weit verbreitete parawissenschaftliche Theorie geht davon aus, dass die Nazca-Linien nicht von Menschenhand, sondern aufgrund ihrer Komplexität nur von außerirdischem Leben geschaffen worden sein könnten. Es wird argumentiert, dass zu der damaligen Zeit die Menschen gar nicht in der Lage gewesen seien, solch riesige Geoglyphen zu errichten, zumal sie diese vom Boden aus nicht ansehen konnten. Daraus wird gefolgert, dass es nur durch die Unterstützung von Aliens möglich gewesen sein könne, die Scharrbilder anzufertigen sowie aus der Luft zu betrachten.
Von Vertretern dieser Theorie wird auch die Spekulation geäußert, dass die linienartigen Darstellungen eine Art Landebahn, bzw. Rollbahnen für die Raumschiffe gewesen sein könnten. Außerdem stelle die Abbildung einer Person mit großen Augen, die von den Einheimischen „Astronaut“ genannt werde, in Wahrheit ein Alien im Raumanzug dar. Da es zur Zeit der Nazca-Kultur ein Schönheitsideal gewesen sei, längliche Schädelformen zu besitzen und daher die Köpfe der Kinder künstlich durch Bretter verlängert worden seien (Schädeldeformation), vermuten diese Parawissenschaftler ebenfalls, dass dies die Nachahmung der außerirdischen Lebewesen darstellen könnte, die man möglicherweise als „Götter“ verehrte.
Auch wenn die Theorie von Dänikens als Science Fiction abgelehnt wird, hat sie sich bis heute gehalten und ist eine der berühmtesten Spekulationen um die Nazca-Linien, da die Herkunft und Bedeutung der Linien bis heute nicht als geklärt angesehen wird.
Ein anderes, weitaus weniger bekanntes aber sehenswertes Phänomen sind die mumifizierten menschlichen Überreste auf dem Chauchilla Friedhof südlich von Nazca. Entdeckt wurde dieser Friedhof 1920 und die gefundenen Mumien werden auf 200 AD geschaetzt. Man kann diese Mumien aus direkter Nähe in ihren Originalgräbern betrachten. Die Körper sind aufgrund des extrem trockenen Klimas bemerkenswert erhalten, aber die Begräbnisriten waren hierbei auch ein wichtiger Faktor.Die Leichen wurden in bestickte Baumwolle gekleidet und dann mit einem Kunstharz bemalt und in speziell dafür gebauten Gräber aus Lehmziegeln bestattet.
Das Harz hilft Insekten und Bakterien fernzuhalten und so den Verwesungsprozess zu stoppen.Diese 1000 Jahre alten Körper haben noch Haare, Zähne, und Reste von Hautfetzen.
Wir sind hier ganz alleine mit diesen vielen Mumien und ich finde es fast ein bisschen gruselig hier. Der Wind pfeift über die brache Landschaft, wieviele mögen hier wohl noch vergraben sein? Hier draussen gibt es nichts als Mumien und Minen, Goldminen verrät uns der Fahrer. Trotzdem wollen wir schnell zurück nach Nazca um unseren Weiterflug vorzubereiten.
Weihnachten steht vor der Tür und Heiligabend wollen wir in Arequipa sein.
Bis bald eure Trike Globetrotter
Doreen