NOCH EIN STEMPEL GEFÄLLIG?
Jedes Land bestimmt unter welchen Regularien sie ausländische Flugzeuge in ihr Land lassen – no probem. Die USA zu verlassen ließ sich sogar online bewältigen, ohne das wir an der Grenze kontrolliert wurden. In Mexiko und Guatemala haben uns die Flughafenmanager mit ihren Mitarbeitern die ganze Bürokratie abgenommen und wir konnten das Land nach 10 Minuten im Flughafen genießen. Der Manager des Flughafens fuhr uns sogar 20km weiter ins Hotel.
In Belize ließ man sich dann aber eine ganz spezielle Begrüßungszeremonie einfallen! Schon als wir in den Luftraum einflogen, drohte man uns mit Gefängnis und der Beschlagnahmung unseres Trikes, trotz Einfluggenehmigung! Ich flog einfach weiter, denn das Wetter ließ eh ein Umkehren nach Guatemala nicht zu. Erst 20 Minuten vor der Landung auf dem internationalen Flughafen von Belize City, erteilte man uns die Landeerlaubnis. Hartnäckigkeit zahlte sich hier aus – auch am Boden!
„Was wollen sie hier“ fragte mich schroff der dunkelhäutige Beamte an der Paßkontrolle
„Zwei Monate in ihrem schönen Land verbringen“
„Wer ist ihr Agent“
„Ich habe keinen Agenten – wozu?“
„Der erledigt alle notwendigen Maßnahmen für sie hier“
„Das Geld habe ich nicht und ich kann lesen und schreiben und alle Formblätter sicher auch selbst ausfüllen. Können sie mir bitte die Formblätter zum Ausfüllen geben?“
„Die hat nur ihr Agent“
Ich hätte den gleich über den Tresen ziehen können. Ein Gepäckträger bot sich auch gleich für 500 USD als mein „Agent“ an und zum Glück hat er den Ernst der Lage aus meinem Gesichtsausdruck erkannt und mir sofort die Info gegeben, dass ich alles im Büro der Flugaufsicht erhalte und alles selbst ausfüllen kann. Der Beamte an der Paßkontrolle verzog verärgert das Gesicht, denn der Gepäckträger hat ihn sicher um seine Hälfte vom „Agentenhonorar“ gebracht.
Geschlagene vier Stunden später hatten wir dann alles ausgefüllt und endlos viele Stempel eingeholt. Immer verbunden mit einer rein schikanösen Wartezeit. Als ich dann in Richtung San Ignazio weiter fliegen wollte, teile mir die Flugaufsicht mit, daß ich dazu ein extra Permit benötige. Natürlich wieder mit allen Stempeln der gleichen Behörden… Ich schaffte das noch rechtzeitig vor einsetzen der Dunkelheit….
Bei der Ausreise benötigten wir gar 7 Stunden auf dem internationalen Flughafen, bis wir alles zusammen hatten, um am nächsten Tag starten zu können. Man ließ uns dann aber nicht starten, da die Polizei das Flugzeug noch kontrollieren wollte. Und die kam erst fast drei Stunden später, rechtzeitig als es dann stürmte und anfing zu regnen… was uns zu einer weiteren Zwangspause von drei Tagen zwang. Erst danach konnten wir in Richtung Honduras starten!
In Honduras dann ein Lächeln vom Einreisebeamten, zwei Stempel und in 3 Minuten war alles an Bürokratie erledigt! Herzlich Willkommen!
Unter Piloten hatte uns schon jeder vor Belize gewarnt. Auch auf jedem Flughafen der Nachbarländer verzogen alle nur das Gesicht wenn ich Belize erwähnte…. Wir wissen nun warum! Hier bekommt mich keiner mehr hin, jedenfalls nicht als Pilot!