Trike Globetrotter

IM ZEICHEN DER PITON’S – SAINT LUCIA

Schnuddelbacke, Fliegen oder nicht Fliegen? Vor dem Start in St. Vincent.

Schnuddelbacke, Fliegen oder nicht Fliegen? Vor dem Start in St. Vincent.

Es ist der 31.03.2015. Ein Blick aus dem Fenster, direkt auf den Flughafen und unseren kleinen Mosquito, macht uns Mut. Kein Regen und weniger Wind als noch die letzten Tage. Andreas ist angespannt, denn der Flughafen hier in St. Vincent hat seine Besonderheit. Das eine Ende der Startbahn wird von einem bewohnten Hügel begrenzt und so müssen wir wider aller Regeln mit dem Wind im Rücken starten. Das ist für uns das erste Mal seitdem wir vor rund 3 Jahren in Florida abgeflogen sind. „Hoffentlich bekommen wir schnell genug Auftrieb und hoffentlich drücken uns die Wirbel, die über den Hügel kommen, nicht gleich wieder nach unten“, sorgt sich mein Kapitän.Land in Sicht!

Land in Sicht!

Alles ist geklärt, der Papierkram erledigt, die Gebühren die bislang ganz moderat sind, bezahlt. Wir sitzen im Flieger: „Scheiße, zu viel Wind, ich fühl mich nicht sicher zu fliegen“. 11 Knoten meldet der Tower, grenzwertig bei der Startsituation. Wir steigen wieder aus. Ich entledige mich meiner warmen Halskrause, meiner Schwimmweste und meiner 2 Jacken bevor ich einen Hitzekollaps kriege. In der Luft möchte ich die warmen Sachen nicht missen, da wird es auch hier in der Karibik recht frisch. Gerade als ich alle Klamotten von mir gestreift habe kommt das Kommando: „Los einsteigen, wir versuchen es!“ Oh ne, also wieder rein in den ersten Pullover, Jacke, Halskrause und Schwimmweste. „Zack, zack, geht denn das nicht schneller“, drängelt Andreas. „N217TG, erbitte Startfreigabe.“ Tower: „N217TG Startfreigabe erteilt.“ Los geht es. Wir gewinnen schnell an Höhe uns so kann uns Rückenwind, Hügel und Verwirbelungen nichts anhaben.Landeanflug Saint Lucia, Landebahn und im Vordergrund der Strand und Friedhof, dahinter die Hauptstadt Castries mal ohne Kreuzfahrtschiff

Landeanflug Saint Lucia, Landebahn und im Vordergrund der Strand und Friedhof, dahinter die Hauptstadt Castries mal ohne Kreuzfahrtschiff

Wir fliegen vorbei am Soufriere Vulkan, dem ich meine immer noch existenten Muskelschmerzen zu verdanken habe und dann sind wir schon über dem Meer. Wir kommen schnell und problemlos voran, geniessen die Ausblicke und sind neugierig auf Saint Lucia, die mit jeder Propellerumdrehung näher und näher kommt. Schon von hier, aus der Ferne erkennen wir die beiden Piton’s, zwei sehr spitze hohe grünbewachsene Berge, das Wahrzeichen der Insel. Wir fliegen ca. 26 Minuten die Ostküste entlang bevor wir die Insel kreuzen und über die  Roodney Bay hinweg den George F.L. Charles Flughafen anfliegen. Vorbei ist der schöne entspannte Flug, sowohl der Kapitän als auch ich haben keine Augen mehr für die Schönheit der Bucht, wir werden durchgeschüttelt wie ein Tennisball, Ping Pong rüber und nüber, rauf und runter. Alle Konzentration gilt dem Landeanflug. 3 Meter über dem Boden habe ich ein Dejaveu. Das ist ja wie in Kentland, gleich fallen wir vom Himmel, denke ich. Da gibt Andreas Vollgas. Nur ein paar Sekunden später landen wir butterweich. Geschafft! Yippi, wir sind in Saint Lucia, dem 23 Land. Gleich hinter dem Flughafen ist zum einen ein Friedhof und zum anderen ein toller Strand. Herzlich Willkommen in der Karibik.Die beiden Piton's, das Wahrzeichen Saint Lucias

Die beiden Piton’s, das Wahrzeichen Saint Lucias

Saint Lucia hat neben tollen Stränden vor allem 3 Dinge, die Piton’s als Wahrzeichen der Insel, den weltweit einzigen mit dem Auto befahrbaren Vulkan (wieso habe ich mich eigentlich Stunden gequält um den Soufriere in St. Vincent zu besteigen) und Bananen. Das traditionelle Gericht sind beispielsweise grüne Bananen mit Salzfisch. Wir beziehen unser Gästehaus in der Nähe vom Flughafen und der Hauptstadt Castries. Castries selbst finde ich wenig charmant. Hier herrscht neben regem Markttreiben vor allem eine sehr starke Kreuzfahrtindustrie. Von unserem Fenster aus sehen wir wie jeden Tag ein oder sogar 2 Schiffe, die mehr Touristen an Bord haben als Castries Einwohner hat, den Hafen anlaufen. Alle romantischen Fischerdörfer wie zum Beispiel Playa del Raye verwandeln sich dann schlagartig in kommerzielle Touristenfallen mit dreifach überteuerten Preisen und viel Klimm Bimm an den Straßenverkaufsständen.Saint Lucias Soufriere, der einzige befahrbare Vulkankrater der Welt

Saint Lucias Soufriere, der einzige befahrbare Vulkan der Welt

Auch in der Bucht um Roodney Bay ist alles sehr amerikanisiert. Große Einkaufscenter, Restaurants, Bars und große Hotels alles mehr im amerikanischen Style. Der Strand überfüllt. Romantisches Karibikfeeling kommt bei mir hier nicht auf. Aber auch Saint Lucia hat seinen Juwel. Marigot Bay, inzwischen kein Geheimtipp mehr, aber zum verlieben schön, trotz der vielen Boote die hier rein und rausschippern.

Freitagabend findet die legendäre Straßenparty in Cros Islet statt. Jetzt werden wir uns hübsch machen, mein Blümchenkleid wird heute hervorgeholt, und dann werden wir uns ins Getümmel stürzen.

Ostersonntag fliegen wir weiter nach Martinique. Nummer 24!

Wir wünschen frohe Ostern und bis bald

Eure Trike Globetrotter

Doreen

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