Trike Globetrotter

IM TIEFFLUG DURCH DEN „WILDEN WESTEN“ UND DEN CANYONS DER USA, BEÄNGSTIGENDE NOTLANDUNG IN DER WILDNIS!

Traumhafter Flug durch das Monument Valley, nur der Motor darf hier nicht ausfallen!

Na endlich… drei Flugtage hintereinander und wir kommen prächtig voran! Aber es ist schon etwas anderes über Maisfelder zu fliegen und alle 20-30 Minuten einen kleinen Flughafen als sicheren Notlandepunkt zu haben oder drei Stunden über wilden Canyons und absolut menschenleere Wüstenlandschaften ohne Notlandeplätze zu fliegen, wo bis auf einige Indianer in ihren Reservaten keine Menschenseele zu finden ist.

Endlich gefunden…. den Antelope Canyon!

Aber das Vertrauen in unseren Motor wächst… bis zu dem Zeitpunkt, wo die Zylinderkopftemperatur auf einmal über den roten Strich hinaus sauste. Notlandung auf dem zum Glück nur 10 Minuten entfernten Flughafen in Overton! Hier stellen wir fest, dass wir die komplette Kühlflüssigkeit verloren hatten. Nachdem Auffüllen der Flüssigkeit untersuchten wir den Motor genau um das Loch zu finden – nichts! So beschlossen wir nach einer Nacht auf dem Boden des kleinen Flughafengebäudes, wieder hoch zu gehen und einige Runden zu drehen. Auch danach kein Verlust der Flüssigkeit!

Also hoch und weiter in Richtung Las Vegas! Der Wind blies etwas aber die Vorhersage für den Wind am Boden war noch gerade so in Ordnung. In der Luft sah das ganz anders aus…. ein gewaltiger Gegenwind ließ uns gerade einmal mit 30 km/h voran kommen. Das ist auch kein Problem, wenn der Wind aus einer Richtung kommt du das tat er. Jedenfalls für 10 Minuten…. dann ging die Show los! Der Wind kam nun aus allen Richtungen und wurde immer stärker! Wir flogen auf rund 7.000 Fuß, um über die kargen Berge dieser einsamen Wüste zu kommen. Um auf 2.000 Fuß in das vor uns liegende Tal zu kommen, wo ich eine kleine Straße als Notlandebahn, sowie eine Minipiste, die die kleinen Flugzeuge der Nationalpark-Ranger einigemal im Jahr nutzen, brauchen wir rund 4-5 Minuten in einem sehr steilen Sinkflug.

Und genau diese Minuten wurden zum bisher schlimmsten Erlebnis unserer gesamten Tour! Ich musste alle meine Kraft aufwenden, die Tragfläche einigermaßen kontrolliert gerade zu halten und Doreen hielt sich betend (!) so gut wie möglich am Rahmen fest um. Zweimal wurden wir vom Wind fast umgedreht, ständig ging es hin und her, an einen kontrollierten Flug war fast nicht mehr zu denken!

Unsere Gedanken waren sofort bei zwei weiteren Freunden, ebenfalls Trike Piloten, die vor 10 bzw. gerade einmal 2 Tagen bei den heftigen Winden mit ihren Trikes ums Leben gekommen sind.

Irgendwie gelang es mir die kleine Piste anzusteuern und 10 Meter über dem Boden hatten wir zwar rund 40km/h Seitenwind aber nicht mehr wirbelnd wie vorher. So konnte ich sicher landen und uns beiden schlotterten nicht nur die Knie! Zum Glück fuhren zwei andere Trike Piloten uns eh mit einem Auto nach und sahen das Spektakel von unten! Aber so konnten sie uns helfen, die Tragfläche abzunehmen und am Boden fest zu machen und uns zun sich nach Hause zu bringen, wo wir uns nach einem Bier wieder wohl fühlten!

Unser Trike wird aus der Wildnis geholt!

Da der Wind die nächsten Tage sich nicht ändern wird und wir uns in einem Nationalpark befanden, fuhren wir am nächsten Tag mit einem Truck das Trike nach Boulder City bei Las Vegas, wo es nun sicher im Hanger steht und genau nochmals untersucht wird. Am Donnerstag geht es dann, nach wunderschönen Tagen hier mit vielen anderen Trike Piloten, weiter in Richtung Mexiko, das wir hoffen am Wochenende zu erreichen. Fliegen werden wir nun auf jedenfall nur noch bei ganz leichtem Wind! 🙂

Viele Grüße aus Boulder City und Halleluja, Andreas

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Flug über den Lake Powell / Utah – USA… eines der schönsten Flüge die wir bisher hatten!

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