BLUTRUENSTIGE MONSTER, TANGO UND BOCA JUNIORS
Morgenstimmung beim Flug ueber die Weiten der Pampa
Wir erreichen Santa Rosa, was auch noch in La Pampa liegt, aber etwas mehr Kleinstadtcharme versprueht. Kaum sind wir gelandet werden wir auch schon vom Kapitaen der Aerolinas Argentinas auf einen Freiflug nach Buenos Aires eingeladen. Wir ueberlegen nicht lange und ab geht die Post mit dem grossen Vogel in die Metropole des Tangos und des Fussballs. Einmal war ich bereits in dieser lebendig, charmanten Stadt und ich freue mich darauf Andreas seine Stadtfuehrerin zu sein, aber auch darauf mit ihm gemeinsam Neues zu entdecken und diese Stadt einfach zu fuehlen.
Morgennebel ueber den Wiesen
Ich sage nur San Telmo – beruehmt fuer den riesengrossen Antiquitaeten- und Troedelmarkt und die Tangobars, La Boca – mit El Caminito (dem kleinen Weg) der bekannt ist fuer die bunten Wellblechhaeuser die aus dem Blech alter Schiffswrackes gebaut wurden und dem beruehmten Fussballstadion „La Bombonera“ (Pralinenschachtel) des Fussballclubs Bocas Juniors, die von den Argentiniern als groesste Strasse der Welt bezeichnete Avenida 9 de Julio mit dem Teatro Colon und dem Obelisken, das Stadtzentrum mit den schoenen historischen Gebaeuden, aber auch moderner Architektur am Puerto Madero, Palermo Hollywood mit seinen vielen Restaurants, Clubs, Cafés, Strassenmusikanten und seinem aktivem Nachtleben, Recoletta mit dem Geschichten erzaehlenden Friedhof und dem Grab von Eva Peron und vieles mehr ……..Plattfuesse! Ob wir ein Fussballspiel der Bocas Juniors live gesehen haben, Andreas nun Tango tanzen kann und was wir noch so erlebt haben, das koennt ihr im Buch nachlesen dafuer reicht der Platz hier nicht aus. Auf jeden Fall war dieser Ausflug kulturell, kulinarisch und sportlich gesehen ein Abenteuer fuer sich.
Grandiose Stimmung in den Weiten der Pampa
Von Santa Rosa aus heisst unser heutiges Flugziel Rufino. Eine kleine Graspiste die ca. 3 Flugstunden von Santa Rosa entfernt liegt und wo wir zelten koennen. Noch ist starker Nebel und der Flughafen in Santa Rosa gesperrt, aber wenigstens warten wir dieses Mal nicht alleine, sondern die Mannschaft vom Militaerhubschrauber mit uns. Die duerfen naemlich auch nicht starten. Die Piloten sind genauso ungeduldig wie Andreas. Zu Dritt marschieren Sie nun alle 30 Minuten zu Operaciones und erkundigen sich nach der aktuellen Wetterlage. Gegen 11.00 Uhr bekommen wir endlich Startfreigabe. Wir geniessen den Flug, alles ist ruhig und entspannt. „Schatz das sieht alles sehr sumpfig aus da unten“, bemerke ich so nebenbei. Die Kuehe stehen im Wasser, die Felder sind ueberschwemmt. Alles sieht aus wie ein endloses Sumpfgebiet.
Ueberschwemmungen nach starken Regenfaellen
„Schnuddelbacke, davorne siehst du unsere Piste? Auf der linken stehen Pfuetzen. Ich nehme die Grosse rechts. Wenn ich weiter vorne aufsetze, das sieht doch ganz gut aus!“ Wir landen soft im weichen Rasen und sind prompt umzingelt von Millionen von ausgehungerten Blutsaugern. Wir springen und tanzen wild um uns schlagend herum, nehmen weder die Helme noch die Brillen ab. Unsere Geheimwaffe „OFF“ versagt total. Nur mir wird schwindlig von dem beissenden Duft des Antimueckensprays. „Zelten hier, kannst du vergessen. Los lass uns abhauen hier!“, meutere ich. „Einsteigen bruellt mein Kapitaen.“ Wir heben ab ohne Plan wohin, mit nicht mehr sehr viel Benzin im Tank. Mir egal, ich will nur weg hier. Unendlich lange Minuten vergehen bis der Kapitaen mitteilt: „Hier in Venado Tuerto ist eine Asphaltpiste, das koennen wir mit unserem Benzin schaffen“. Asphaltpiste, ich kann unser Glueck kaum fassen. Asphaltpiste bedeutet bestimmt weniger blutruenstige Monster. Rufino das muss das argentinische Wort fuer Moskitos sein!
Ich muss lachen, bei dem Gedanken, das ich unbedingt ueber die Iberia Suempfe fliegen wollte. Zum Glueck liegt das nicht auf unserer Flugroute.
Nach 4 Stunden und 12 Minuten landen wir mit dem letzten Tropfen Benzin und ohne Navigation, das hatte vorher den Geist aufgegeben, in Venado Tuerto. Zum Glueck klappt das mit der Orintierung meines Kapitaens in der Luft besser als am Boden. Hier werden wir sehr herzlich empfangen, Gunther bekommt seinen Hangar und wir ein zuenftig argentinisches Barbecue.
Gut, ein paar von den kleinen Blutsaugern piesacken uns auch hier……..
Fortsetzung folgt
Eure Trike Globetrotter
Doreen