Trike Globetrotter

ALPTRÄUME EINES PILOTEN UND DER MORGIGE WELTUNTERGANG …

Ein frustrierter Pilot beim täglichem Einschecken ins selbe Hotel….hallelujah!….

Kurz bevor wir unser Abenteuer in Florida starteten, kam ein sehr alter Mann zu mir in den Hanger und fragte mich ob ich denn ein guter Pilot sei um diese lange  und anspruchsvolle Strecke sicher zu fliegen. Ich sagte ihm, daß ich sicher nicht der erfahrenste Pilot und auch nicht der beste sei, mich aber den großen Herausforderungen mutig stelle und sicher nicht vor unserem Endziel Sydney aufgeben werde. Er sagte mir daraufhin, dass er seit 64 Jahren Pilot ist und das Erfahrung im Leben immer sehr hilft, gerade beim Fliegen. Nur eines ist noch viel wichtiger – Geduld. Er fragte mich dann was der Grund für die zweihäufigsten tödlichen Unfälle beim Fliegen sein. Ich zuckte nur mit den Schultern. „Die passieren, wenn ein Pilot unbedingt von A nach B möchte und Mutter Natur ignoriert“. „Und die häufigste“ platzte es aus mir heraus? „Das ist die, daß der Pilot von B unbedingt wieder nach Hause möchte“! „Also habe Geduld und fliege nie, wenn Du ein ungutes Gefühl im Bauch hast – NIE“!

Und genau das ist zurzeit mein Alptraum – das ungeduldige Warten auf Wetter um am mit fast 5.800m höchsten Berg Mexikos vorbei zur atlantischen Küste zu fliegen. Die letzten Tage….:

Freitag, 4.16h am Morgen, unser Wecker klingelt unerbittlich. Ich stelle meinen Wecker nie auf eine Zeit die mit einer 5 oder Null endet – Aberglauben. Taschen packen, Ausschecken, Taxi zum Flughafen, die zähen Sicherheitskräfte überzeugen das wir 90 Minuten vor Öffnung des Flughafens zum Flieger müssen um alles vorzubereiten, endlich im Hanger.  In 80 Minuten ist alles fertig und wir sind bereit für den letzten gefährlichen Gebirgsflug über 3.000m hohe Berge und vorbei am mit 5.800m höchsten Berg Mexikos, der uns an die atlantische Küste bringen soll. Damit häten wir bereits zweimal den Kontinent durchquert!, Wetter super und los geht’s. Denkste! Der Motor startet erst nach ewigem Gestottere und der Funk geht gar nicht. Auspacken, Trike sichern im Hanger, Batterie ausbauen und ein Ladegerät suchen, Laden, Taxi, Einschecken im Hotel, wieder zum Flughafen, Batterie einbauen und alles klar für morgen. Abendessen, Kuß nd Gute Nacht!

Samstag, 4.24h Wecker, Ausschecken, Taxi, Sicherheitskräfte überzeugen, Flieger vorbereiten, Flieger startet aber Funk geht nicht! Sch…! Frust total.  Trike in den Hanger, Taxi zum Hotel, Einschecken und einen Elektroniker finden, denn das Problem ist nicht das Funkgerät, sondern der Auslöseknopf! Nach 5h ist alles geregelt. Taxi zum Flughafen und Einbau. Fertig für Morgen! Snack, Bier und Kuß – ab ins Bett.

Sonntag, 4.26 Wecker, Ausschecken, Taxi, Sicherheitskräfte machen freiwillig auf, Flieger vorbereiten, Flieger startet nicht. Um 8h kommt ein Mechaniker. Die Batterie endläd sich automatisch. Darf nicht pasieren bei einer nur 6 Monate alten Batterie aber DTA (der Trikeersteller) hat ein billiges Model „Made in Vietnam“ und dazu noch eine Uralte Batterie genommen und so müssen wir zusehen das wir heute irgendwo eine neue bekommen. Trike in den Hanger, Taxi zum Hotel, Einschecken und 7h später geben wir auf – Sonntags ist keine Batterie zu finden. Abendessen, drei Bier und noch mehr Küsse – ab ins Bett.

Montag, kein Wecker, dicker Kopf aber am Nachmittag haben wir tatsächlich eine Batterie „Made in USA“ gefunden! Taxi zum Flughafen und Einbau. Fertig für Morgen??? Kein Bier aber gutes Essen, eine tolle Frau und – Gute Nacht!

Dienstag, 4.18h Wecker, Ausschecken, Taxi, Sicherheitskräfte überschlagen sich um uns rein zu lassen, Flieger vorbereiten, Flieger startet, Radio geht, wir bekommen Starterlaubniss und heben ab. 10 Minuten später landen wir – Nebel zieht über die Berge und die Sicht ist gleich Null!Mist! Wir warten – noch mehr Nebel. Tower sagt uns, dass dies heute nichts mehr wird mit einem zweiten Start. Trike in den Hanger, Taxi zum Hotel, Einschecken und Frust. Nachmittag frei, am Abend ein kleines Bier und Hoffnung morgen abzuheben.

Mittwoch – 4.19h Wecker, Ausschecken, Taxi, Sicherheitskräfte sind nun unsere besten Freunde, Flieger vorbereiten, Flieger startet, Radio geht, wir bekommen Starterlaubniss und heben wieder einmal ab. Wind schleudert uns umher und wir sehen Nebel überall hinter den Bergen. 15 Minuten später landen wir… ich halte das kaum aus und brauche Doreen die mich lange drückt! Morgen zieht eine Regenfront an der Küste entlang. Kein Start möglich und wir beschließen uns eine Berghütte zu suchen und zwei Tage dort zu verbringen. Ich glaube ich werde heimlich genug Rum und Bier mitnehmen….

Werden wir je die vier Flugtage nach Belize hinter uns bringen? Naja – morgen ist eh der 21.12. und der Weltuntergang…. Und wie der alte Mann schon sagte – GEDULD!

Prost und liebe Grüße,
Andreas

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