Mai 2018

Planänderung! Anstatt nach Eger haben wir uns entschlossen heue direkt nach Budapest zu fliegen. Warum, fragt ihr? Die Wettervorhersage für Eger zeigt dicke Regenwolken und über Budapest ist blauer Himmel. Ungarn ist das 50. Land auf unserer Länderliste, juhu!Es ist perfektes Flugwetter heute morgen. Nur über den kleinen Orten liegen vereinzelte Nebelwolkenschleier, durch die ab und zu ein roter Kirchturm hindurchlugt. Nachdem wir die Grenze zu Ungarn passieren, kommen auch schon die ersten Weinberge in Sicht. Noch über die Donau rüber und schon befinden wir uns im Landeanflug auf den 90 Jahre alten Flughafen Tölköl in Ungarn. Dieser Flughafen sieht aus wie eine grüne Hügellandschaft, denn die tonnenförmig gewölbten Dächer der Flugzeughangars sind zur Tarnung mit Gras und rot blühendem Klatschmohn überwachsen. Alles erinnert mich irgendwie an das Land der Hobbits aus dem Film Herr Ringe, nur eben für Riesen gebaut.Wir können unseren kleinen  Flieger in einem der riesigen Hangars, in dem  während des kalten Krieges die Sowjetische Luftwaffe ihre MIG 21 Jets parkte, sicher unterstellen. Die Hangartore sind fast einen Meter dick und können nur mit Hilfe eines Traktors geöffnet werden.Während nun unser Transponder eine Aktualisierung des Mode S von der Firma Funke in Deutschland benötigt, unser Flarm eingestellt und die 100-stündige Motoreninspektion durchgeführt wird, nutzen wir die Zeit um doch noch Eger zu besuchen, das hübsche Städtchen inmitten der Weinberge, den Burgen

Wie Andreas schon sagt ein toller Drei-Länderflug in ca. 5.800 ft und eiskalten -2 Grad Celsisus. Und unter uns, wenn er seine Handschuhe einfach nicht anziehen möchte, dann muß er eben frieren ;).Aber zurück zum Flug. 4.45 Uhr starten wir in Polen vom Flughafen in Pinczow. Der Flug führt uns vorbei an Krakau und aus der Luft können wir die Ausmaße des Konzentrationslagers Auschwitz - Birkenau II erst so richtig erfassen.Nach ca. 1,15 Std. erreichen wir Frydlant in der Tschechischen Republik. Gerne würden wir auch hier verweilen, aber leider können wir nicht überall bleiben, zumal wir den kommenden Winter in wärmeren Gegenden fliegend verbringen wollen. Also den ersten Flugplan von Pinczow nach Frydlant schließen und den zweiten Flugplan von Frydlant nach Martin (Slowakei) öffnen.Auf der 2 Flugetappe (ebenfalls  ca. 1,5 Std. Flugzeit) müssen wir steigen, denn nun liegen die Berge der Slowakei vor uns. Martin liegt am Turiec Fluss, zwischen den Ausläufern der Westkarpaten Malá Fatra und Vel`ká Fatra, in einem weiten Tal regelrecht umzingelt von den Bergen. Hier treffen sich gerade die Segelflieger aus Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Polen. Aber nicht nur die Segelflieger, denn Charlyy aus Deutschland ist  mit seinem Motorschirm ebenfalls hier. Ein nettes Wiedersehen nach

Nun ist es Zeit Warschau Bye bye zu sagen, dabei gibt es hier noch soviel zu entdecken. Aber wir sind natürlich auch gespannt auf das was noch vor uns liegt. 3.00 Uhr morgens werden wir aus unseren Träumen gerissen, aber der nun folgende Flug vom Warschau-Babice Flughafen (EPBC), das Weichselufer entlang, über den Stadteil Praga und die fantastischen Ausblicke auf die Altstadt mit dem Warschauer Schloß, dahinter die Wolkenkratzer samt Kulturzentrum und die bizarren Formen der Flusstrände der Weichsel, pusten die Müdigkeit sofort weg. Alles erstrahlt in dem Licht der aufgehenden Morgensonne und spiegelt sich in den Glasfassaden der Wolkenkratzer wieder. Aber was erzähle ich. Viel lieber nehme ich euch ein Stück mit auf diesen Flug, also seht selbst:2 Stunden später landen wir beim Flugclub in Pińczów, wo wir herzlich empfangen werden. Direkt im Hangar beziehen wir unser Zimmer und nach 2-3 Nächten fliegen wir weiter in die Tschechische Republik.Eure Trike Globetrotter Doreen

wenn ihr an Polen denkt!? Ganz ehrlich!? Auch in meinem Hinterkopf hatten sich einige Klischees festgesetzt. Nun bin ich kaum anderthalb Wochen in Polen und ich bin begeistert. Vergesst das Negativimage, Polen ist einfach wunderbar!Herrliche, abwechslungsreiche Natur (und das nicht nur in den Masuren), saubere schöne Städte, viel Kultur und Geschichte, gutes Essen und sehr freundliche Menschen und klar ab und zu gibt es auch mal ein Schnäpschen ;).Nach einem absolut ruhigen, entspannten Flug landen wir auf dem Hauptstadtflughafen Warschau - Babice. Bereits beim Landeanflug sehen wir die Skyline von Warschau.Immerhin zählt Warschau dank seiner Wolkenkratzer wie dem sogenannten Kulturzentrum, zur dritthöchsten Stadt Europas. Das habe ich zumindest gelesen. Babice ist übrigens ein ehemaliger russischer Militärflughafen und die Fluglotsen, die wir im Tower antreffen, sind ehemalige Kampfjet- oder Hubschrauberpiloten, die für die polnische Luftwaffe  gearbeitet haben. Mikosz lacht und erzählt: „Da gucke ich bereits 10 Minuten lang in den Himmel und sehe nichts. Dann nehme ich mein Fernglas und entdecke diesen klitzekleinen Punkt am Himmel, der sich kaum vorwärtsbewegt und dann landet ihr mit eurem komischen Flugding hier. Ha, ha. So etwas habe ich noch nie vorher gesehen!“Aber nun werden wir uns erst einmal das moderne, kulturträchtige und historische Warschau zugleich

4.00 Uhr – Nein, dieses Mal nicht am Morgen sondern genauer gesagt 16.00 Uhr am Nachmittag. Wenn am Vorabend so ein wichtiges Fußballspiel wie Bayern gegen Madrid ansteht, dann wird der Abflug auch mal ausnahmsweise auf den Nachmittag verlegt. Schließlich ist Andreas der größte Fußballfan, den ich kenne.Wir heben gemeinsam mit Linas vom Flugclub Kaunas ab, der uns ein kurzes Stück begleitet, und freuen uns auf einen ruhigen, gemütlichen, einsamen Farmaufenthalt inmitten der herrlichen Seenlandschaft der Masuren. Polen ist unser 46. Land. Kurz bevor die Sonne am Horizont verschwindet erreichen wir Gize (EPGE). Und trotz, oder gerade wegen, der etwas anspruchsvolleren hügeligen Graspiste legt Andreas eine butterweiche Landung hin.Rechtzeitig zum Festschmaus und eins, zwei, drei ….selbstgebrannten Schnäpschen treffen wir bei Ryszard ein. Nichts mit einem einsamen, romantischen Farmaufenthalt, aber dafür mit sehr viel Herzlichkeit und Gastfreundschaft.Und das Beste ist Hangar, Bett und Festschmaus alles direkt nebeneinander!Eure Trike GlobetrotterDoreen