Juli 2012

Nach sechswöchiger intensiver Vorbereitung in Zephyrhills / Florida/USA sind wir um 17:12 Uhr am 21. Juli 2012 an Bord gegangen und – waren in diesem Augenblick die glücklichsten Leute auf diesem Planeten!Am ersten Tag flogen wir unter einigermaßen holprigen Bedingungen bis nach Suwannee. Uns stand nur der Sinn nach einem günstigen Hotel, einem kleinen Essen und danach früh ins Bett, denn die letzten Tage vor unserem Aufbruch waren doch extrem stressig. Doch dieser Flughafen schien fernab jeder Zivilisation, keine Seele geschweige denn ein Transportmittel in Sicht! Plötzlich näherte sich ein schwarzer Lastwagen und Richard, ein erfahrener Pilot und Mechaniker, bat uns, mit ihm zu Abend zu essen. So genossen wir nicht nur ein unerwartetes Essen, sondern auch Richards Gastfreundschaft und seine Geschichten. Schließlich gestattet er uns sogar, auf Matratzen auf dem Fußboden seines Flughafenbüros zu schlafen.Nach nur vier Stunden Schlaf starteten wir in Richtung Cordele, um aufzutanken und zu frühstücken. Mann, war ich hungrig! Aber Sonntage auf kleinen Flughäfen? Dank einiger anwesender Hubschrauber-Piloten bestand unser Frühstück dann wenigstens aus Wasser und etwas Schokolade.Der folgende Flug nach Paulding wurde ungemütlich. Die thermischen Seitenstöße auf unser Trike ließen uns auch deshalb besonders mulmig fühlen, weil wir wussten, dass nur Tage zuvor ein

Zephyrhills hat rund 12.000 Einwohner und liegt abseits vom Strand und von allen Dingen, die man(n) so von Florida kennt. Grund genug für rund 70.000 Rentner („Snow Birds“), im Winter vom kalten Norden der USA in diese Kleinstadt zu kommen, um die frühlingshaften Temperaturen zu genießen. Nun ist es ja Sommer, die Snow Birds sind weg aber viele sind auch hier hängengeblieben und so sind rund 75% der 12.000 Einwohner jenseits der 70 Lebensjahre.Am Freitag wollten wir dann beide einmal am Abend in eine Bar ein Glas Wein trinken. Nicht so einfach, da alte Leute halt gerne früh schlafen gehen und gegen 20h jede Bar dicht macht. Um 19h gingen wir nun in eine dieser Bars und die Kneipe war rammelvoll… aber leider auch verschlossen. Als ich dann meine Nase an die Scheibe drückte, ging die Tür sofort auf und ich wurde von einer ca. 80 jährigen Dame mit zwei Kokosnüssen (!) vor den Brüsten rein gezogen.Und drinnen ging die Post ab! Um die 40 Leute (4 Männer, 36 Frauen) mit einem Altersschnitt von weit über die 80, feierten lautstark einen Geburtstag und wir waren mitten drin! Was hier geboten wurde verschlug uns wirklich die Sprache. Bunt aber stilvoll und witzig

Schon seit jeher ist es ein Menschheitstraum zu fliegen. Lange hat es gedauert bis dieser Traum wahr wurde. Inzwischen ist dies für uns alle bereits allgegenwärtig geworden und fast so normal wie Autofahren. In den großen Jumbo-Jet bekommt man auch nicht so wirklich ein Fluggefühl zu spüren.Ganz anders ist es mit unserem Trike in die Lüfte abzuheben. Völlig offen, völlig frei, der Wind pfeift einem um die Nase und die Ohren. Hier oben in ca. 4200 feet ist es um einiges kälter. Man hört nur ein leises stetiges brummen des Motors und hier und da ein paar Funksprüche. Die blauen Lichter des Taxi Way schalten wir nur für uns an. Es ist einfach grandios morgens mit dem Sonnenaufgang die Welt aus dieser Vogelperspektive zu betrachten, alles schläft noch ringsherum und der Bodennebel hat sich so langsam verzogen.Es war mein erster Flug in einem Trike, mein Jungfernflug, und wieder festen Boden unter den Füssen, strahle ich über das ganze Gesicht. Ich kann es kaum erwarten mit meinem “Kapitän” Andreas wieder in die Lüfte abzuheben.Doreen

Zum Glück sind wir bereits sechs Wochen vor Start unseres Fluges nach Florida gereist! Denn immerhin drei lange Wochen dauerte es, bis nun endlich alles beisammen ist… erst verspätete Lieferung des Trikes aus Frankreich, dann vergißt der Hersteller des Trikes DTA wichtige Papiere mitzuschicken und der Motorenhersteller möchte auch noch eine Benzinleitung ausgetauscht haben ohne gleich die Ersatzteile liefern zu können.Am Donnerstagabend konnte ich nun zusammen mit meinem Freund, ehemaligen Fluglehrer, Testpiloten und Trikehersteller Abid Farooqui für drei erste Testflüge abheben! Das Trike zog dabei merklich nach rechts und wir hatten schon einige Probleme mit der ersten Landung. Nach einigen Einstellungen an der Tragfläche lief dann aber alles gut und nach den ersten Extremtests waren wir beide hochzufrieden!Am Freitag ging dann noch mein Freund Larry Madnick von Evolution Trikes, mit den Fluglehrern Wes und Amy zu Testflügen und alle waren begeistert vom Flugverhalten des Trikes! Damit stand nichts mehr im Weg am Samstag eine Stunde Landungen zu üben, denn dieses Trike fliegt sich völlig anders, als mein „fliegendes Boot“, daß ich jahrelang in Belize flog.Nun stehen jeden Tag weitere Flüge am Morgen und Abend, sowie ein Nacht-Langstreckenflug mit drei Landungen an, bevor wir einen Zweitagesflug auf die Floriday Keys unternehmen.Auch sind Doreens Künste gefragt, das Gepäck in unser Trike zu verstauen! Das ist nicht einfach und sie

Gestern steppte in unserem Örtchen der Bär. Sämtliche Biker aus der Umgebung haben sich in Zephyrhills getroffen um Ihre Motorräder und natürlich auch sich selbst zur Schau zu stellen. So viele blitzeblank glänzende und vom allerfeinsten hergerichtete Harley`s auf einem Fleck habe ich noch nie gesehen. Richtige Kunstwerke zum Teil. Und erst die Typen dazu …… von den Schuhen, Gürtel und selbst der Haargummi alles Harley. Für Motorradfans ist Florida wirklich ein Traum, so gibt es  hier beispielsweise kaum Vorschriften zur Kleiderordnung etc. (nicht mal Helmpflicht). Harley ist hier eine Lebensphilosophie.Andreas fing auch sofort Feuer und meinte nach ca. 3 Jahren mit unserem „fliegenden Motorrad“ könnten wir den Trip doch mal mit einer Harley ausprobieren. Verlockender Gedanke, aber jetzt wollen wir erst einmal abheben und die Welt aus der Vogelperspektive betrachten.Begleitet wurde das Ganze natürlich mit Livemusik und richtigem Hardrocksound. So wild die meisten Typen auch aussahen, alle waren ganz friedlich. Auch wir haben ein paar Freunde gefunden, wie man sieht.Am Abend wurden dann die „geilsten“ Maschinen prämiert. Vielleicht hätten wir unser Trike auch dazustellen sollen, es glitzert und leuchtet vielleicht nicht ganz so doll, aber es ist immerhin das einzige was fliegen kann ;-).Doreen